In der Chronik des Kirchenchores „100 Jahre Cäcilia Baumberg“ stand folgende Eintragung:
„1975 ist neben einem weltlichen Konzert mit dem Akkordeonorchester besonders die Adventsandacht am 4. Adventsonntag zu erwähnen, da der Chor von dem neuen „Instrumentalkreis“, den der Chorleiter Herr Tups gegründet hatte, begleitet wurde.“
Für das Jahr 1976 steht folgende Bemerkung: „Am 4. Adventsonntag gab der Chor wieder ein vorweihnachtliches Konzert …. gemeinsam mit dem Instrumentalkreis.“ Darauf folgten weitere Konzerte in den Jahren 1978,1981 und in 1983. Es kam damals sogar vor, dass Mitglieder des Chors, die auch im Instrumentalkreis mitmachten, bei Konzerten zwischen Chor und Instrumentalkreis hin- und hersprangen.
Auch in den folgenden Jahren wird der Instrumentalkreis immer wieder erwähnt. Es fanden früher hauptsächlich Auftritte zum Advent statt, auch mal wieder gemeinsam mit dem damals bestehenden Akkordeonorchester.
Die Mitglieder des Instrumentalkreises waren damals hauptsächlich Kinder und Jugendliche, die bei Herrn Tups Musikunterricht hatten, und eben einige Chormitglieder. So war schon eine ganze Reihe von verschiedenen Instrumenten vertreten, die Herr Tups neben dem Chor dirigierte. Auch ein orph’sches Instrumentarium gehörte dazu.
Nachdem eine Schülerin, die an einer elektronischen Böhm-Orgel die Hauptbegleitung spielte, aus dem Kreis ausschied, übernahm als junger Schüler Norbert Heidenbluth diesen Part.
Als der Organist und Chorleiter Tups dann 1993 pensioniert wurde, schien erst einmal das Ende angesagt. Aber den Mitgliedern machte das Spielen so viel Freude, dass man nicht einfach aufhören wollte.
Um die Situation zu retten, hat sich Norbert Heidenbluth (damals 18 Jahre alt) entschlossen, die Leitung zu übernehmen, zumal er schon als Urlaubsvertretung für den Organisten die große Orgel spielte. So konnte der Instrumentalkreis mit neuem Mut weitermachen.
Da schließlich zusammen mit Herrn Tups auch der damalige Perkussionist und Schlagzeuger den Kreis verließ, konnte mit dem Musikschüler Dennis Thiele die „Rhythmusmaschine“ neu besetzt werden. Er brachte neuen modernen Wind in die Musikerschar und blieb der Truppe bis zu seinem Studium Ende 2001 voller Energie und Tatendrang treu. Zwischenzeitlich stießen auch die ersten Gitarren hinzu. Zwar ging vielleicht mit dem Weggang von Herrn Tups ein wenig Professionalität verloren, aber die Begeisterung war ungebrochen. Auch der Erfolg gab dem Engagement recht.
Das Repertoire veränderte sich neben der Begleitung moderner Kirchenlieder von der Klassik zu aktuelleren Pop- und Rocksongs, Musicalstücken und Schlagern. Oft wird auch heute noch von Ohrwürmern gesprochen, die nach den Messen und Konzerten noch lange in den Köpfen der Kirchenbesucher nachhallen.
Computer-Notenprogramme ermöglichen es inzwischen, die Stücke eigens für den Instrumentalkreis neu zu setzen und spielbar zu machen.
Ein Highlight in 1998 darf nicht unerwähnt bleiben: Es war die gemeinsame Aufführung des „Kleinen Prinzen“ mit dem Jungen Chor „Ars Cantandi“ und dem Kirchenchor unter Leitung von Dieter Lein. Die beeindruckenden Texte von Antoine de Saint-Exupéry wurden mit ausgesuchten Musikstücken begleitet und unterlegt.
Als Norbert Heidenbluth im Jahr 2000 zum Studium nach Ulm zog, sah es so aus, als stehe der Instrumentalkreis wieder vor dem „Aus“. Keiner schien in der Lage zu sein, den Kreis zu leiten. Die meisten waren und sind heute noch „Autodidakten“. Man hatte sich logischerweise immer an die Böhm-Orgel und Norbert Heidenbluth „angehängt“, Somit fehlte wieder Mal die Leitfigur für den engagierten Kreis.
Da aber alle Mitglieder des Kreises tief im Herzen dem Kreis verbunden sind, musste eine Lösung her. Die hat sich schließlich in Marlies Berndt gefunden, die schon lange Mitglied war und mit großem Engagement gerne die nicht einfache Aufgabe übernommen hat. Aber zu Hilfe sind ihr alle Mitglieder gekommen, die sich mit Inbrunst eingebracht haben. Stets sind dadurch gute Lösungen entstanden, und alle MItglieder sind in ihrer Aufgabe gewachsen, Gutes Team - guter Erfolg.
Selbstverständlich liegt es in der Natur der Sache, dass junge Menschen mit Einstieg in die Ausbildung, ins Studium und Berufsleben andere Prioritäten entwickeln. So traf das auch natürlich den Instrumentalkreis, und es entwickelte sich im Laufe der Zeit ein anderes Altersgefüge, was aber dem Engagement und dem Mitmachwillen keinen Abbruch getan hat.
Immer neue Lieder und Instrumentalstücke bereicherten das Programm und alles wurde auch etwas anspruchsvoller. Mittlerweile Umfasst das Repertoire über 100 moderne Kirchenlieder und ebenso viele Instrumentalstücke
Die regelmäßigen „Auftritte“ haben den Kreis geprägt. Die Begleitung der Familienmessen einmal im Monat, die sporadisch unterstützten Jugend-, KAB-, Silber- und Goldhochzeitsmessen, vor Allem auch die Pfarrfestmessen- und Konzerte und nicht - zu vergessen – die Weihnachts-Familienmetten mit der vorherigen Einstimmung sind immer sehr eindrucksvoll bei den (Kirchen)Besuchern angekommen.
Fast 20 Jahre hat Marlies Berndt den Vorsitz und die Führung des Instrumentalkreis mit großer Freude aufrecht erhalten, bis sie dann aus gesundheitlichen Gründen darum bitten musste, dass sie abgelöst wurde. Der zwischenzeitliche Rhythmusgeber am Schlagzeug und versierte Tastenmusiker Markus Genz musste für diese Aufgabe nicht lange überredet werden. Ihm lag die weitere Zukunft des Kreises eng am Herzen. Er kümmert sich seit 2021 zusammen mit Stephanie Wölkert (früher Andrae) mit großer Hingabe um die Leitung. Sie halten musikalisch den Laden in Schwung, wenn auch die Schlagzeugbegleitung damit vernachlässigt werden musste. Aber es kann ja sich noch mal ein Drummer melden.
17 Mitglieder des Kreises befüllen derzeit die Musik mit Keyboard/Klavier, Gitarre, Akkordeon, Querflöte, Blockflöte, Bassflöte, Klarinette, Geige und sporadisch Melodica. Über Verstärkung der vorhandenen Personen und Instrumente würde sich der Instrumentalkreis freuen.
In diesem Jahr 2025 heißt es also, dass der Instrumentalkreis St. Dionysius, der 1975 seinen Ursprung hat, auf 50 aktive Jahre zurückschaut und seine Lieder und Musikstücke erklingen lässt.
Das Jubiläum wird am 28. September 2025 ab 17.00 Uhr mit einem Konzert im Pfarrzentrum St. Dionysius gebührend gefeiert.